Die Küste entsteht
Ein interaktiver Medientisch lädt per Touchscreen dazu ein, den Verlauf der norddeutschen Küstenlinie und die Ausdehnungs- und Rückzugsphasen des Meeres seit der Eiszeit nachzuvollziehen. Das besondere Augenmerk gilt der Entwicklung der norddeutschen Küstenlinie, der Entstehung des Jadebusens und seiner naturtiefen Fahrrinne. Sie war der Auslöser 1853 mit dem Bau eines Kriegshafen zu beginnen, in den 1950er Jahren Deutschlands größten Ölhafen anzulegen und den JadeWeserPort zu planen, Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen für Großcontainerschiffe.
 

Lebensraum Küste
Das Modul "Lebensraum Küste", verdeutlicht das ständige Bemühen, sich durch den Bau von Deichen und Sielen vor dem zerstörenden Wasser zu schützen, das bis heute das Leben an der Nordseeküste prägt. Man erreicht die Deichbaustelle mit stilisierten Kleiboden und Näheres über die Lebensumstände der Deicharbeiter berichten in dicke Taue integrierte Hörstationen. Die Funktionen eines Siels erläutert ein eigens dafür gebautes Modell. Zum Thema "Sturmflut" zeigt ein seltener Film aus dem Jahr 1954 einen Deichbruch am Maadesiel.

Frühe Küstenbewohner
Bis in die Zeit des Mittelalters hat sich kaum Schriftliches über die Lebensverhältnisse der "Frühen Küstenbewohner" erhalten. Für die Rekonstruktion der Kultur, der Siedlungs- und Wirtschaftsweise wie auch der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten der Menschen seit der jüngeren Bronzezeit ist eine nahezu kriminalistische Spurensuche und Auswertung von Bodenfunden erforderlich. Besonders aus der Marsch stammen reiche Bodenfunde aus organischen Materialien wie Holz, Pflanzen, Textilien und Tierknochen, die in interdisziplinären Forschungen im Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven zu neuen Erkenntnissen führten. Die Funde des Institutes werden in folgende Themenzusammenhängen gezeigt: Siedlung und Wohnen, häusliche Fertigung, Bestattung, Handel, Textil und Bekleidung sowie Ernährung. Ein in die Ausstellung integriertes Forschungslabor bietet die Gelegenheit selbst aktiv zu werden. Anschaulich werden verschiedene historische, archäologische, physikalische, biologische und chemische Untersuchungsmethoden erklärt, die von den Besucherinnen und Besuchern auch erprobt werden können.


Marinestadt an der Nordseeküste
Die als Marinestützpunkt geplante Stadt Wilhelmshaven entwickelte sich vor 150 Jahren in rasantem Tempo. Sie wuchs vor allem in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs während des Flottenbaus und der Aufrüstung im Kaiserreich und im Nationalsozialismus. Die Stadtentwicklung, auch als nach dem Krieg ein Prozess der Umnutzung von Werft-, Kasernen- und Hafenbereichen einsetzte, zeigt die Zusammenstellung der Fotos, Karten, Filme, Hörstationen und Objekte.


Souvenirs von fremden Küsten
Eine Ansicht des mit Schiffen vollbesetzten großen Hafens während der Zeit des Ersten Weltkriegs umschließt das Modul "Souvenirs von fremden Küsten" und stimmt zugleich darauf ein. Von Wilhelmshaven aus bereiste die Marine die ganze Welt und pflegte die Verbindung zu den bis zum Ersten Weltkrieg bestehenden Kolonien. Dieser Themenbereich dokumentiert die Geschichte einer während des Nationalsozialismus zusammengestellten Völkerkunde-Sammlung, die 1935 bis 1940 in Wilhelmshaven in einem Marine- und Kolonialmuseum gezeigt wurde.